Stichwort: 6Ns

Liebe Freunde des Frauenrugby,

im Jahr 2003 haben wir die Deutschen Rugby Frauen gegründet und es wird nun im 10. Jahr vielleicht einfach Zeit, mal Bilanz zu ziehen.

Der Grund für die Gründung der DRF war ja im wesentlichen die Hoffnung, durch ein eigenes Gremium die Interessen der rugbyspielenden Frauen besser im DRV vertreten zu können. Wir müssen uns heute fragen, ob diese Hoffnung in Erfüllung gegangen ist.

Der einzige Wachstumsfaktor scheinen die Teams in der Regionalliga zu sein. Obwohl anhand unserer Umfrage der grossteil der Spielerinnen und Teams gerne XVer speilen wollen, ergibt sich daraus aber leider kein positiver Effekt für die Bundesliga. Im Gegenteil, immer wieder ziehen Teams, die teilweise schon aus SGs bestehen, aus der BL zurück. Insbesondere im Norden und Osten scheint es schwierig zu sein, langfristig XVer Mannschaften zu bilden und zu halten.

Auf der anderen Seite stellt sich die Frage, was wir langfristig mit den RL bewirken können und wollen.

Sind die RL Einsteigerligen? Sind sie 7er Ligen? Welchen Wert haben regionale 7er Ligen hinsichtlich der 7er Nationalmannschaft? Können wir mit dedizierten 7er Ligen einen Mitnahme-Effekt aus der Olympiateilnahme erzielen?

Welchen Einfluss haben wir auf Frauenrugby als Leistungssport? Bzw in wie weit hat die aktuelle Struktur auf die Ligen?

Und: was verwalten wir als DRF eigentlich?

Seit Jahren wird versucht, einen langfristigen Plan zu entwickeln, der allen Interessen und Belangen gerecht wird. Leider bleiben alle Vorschläge unberücksichtigt, weil jeder nur seine Vereinsinteressen sieht und nicht das grosse Ganze.

Für uns (Karen und Nina) ist der aktuelle Stand sehr frustrierend.

Wenn alle offenbar mit dem Status Quo (mässig funktionierende BL, sich selbst verwaltende RLs) zufrieden sind, dann können wir den Laden letztenendes dicht machen.

Jemand muss sich dann bereit erklären, die Bundesliga Spielpläne zu verwalten und der Rest muss sich so ergeben.

Oder alle werden sich darüber klar, das es erforderlich ist, das alle Beteiligten (und die Deutschen Rugby Frauen sind alle Frauen, die in Deutschland Rugby spielen, nicht nur die 2-3 Leute, die wir in den Vorstand wählen) sich an einen Tisch setzen und ein Konzept entwickeln, das langfristig tragfähig ist.

Wenn der allgemeine Wunsch ist, das es so weiter geht wie bisher, dann brauchen wir nicht auf Arbeitstagungen und Rugbytagen rumsitzen und über andere Konzepte zu sprechen. Wir hatten aber bisher den Eindruck, das doch viele Vereine und Spielerinnen etwas neues wollen. Und versucht, Vorschläge zu machen, die neue Wege gehen.

Da wir damit offenbar nicht weiterkommen, es aber auch keine tragfähigen Alternativvorschläge gab ("alles bleibt wie es ist" ist keine Alternative!), sehen wir das Projekt als gescheitert an.

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