An alle Rugby-Frauen der DRF.

Nach einigem Zögern und Zureden der Spielerinnen, welche ich persönlich kenne, werde ich diese Erklärung abgeben. Ich möchte vorab noch mitteilen, dass es keine Stellungnahme ist, da dieses Wort für so eine Erklärung nicht zutreffend ist.

Vergangene Woche gab es eine Presseerklärung unseres Präsidenten Claus-Peter Bach, in welcher er über die momentane Finanzsituation berichtete und die u.a. daraus resultierende sofortige Auflösung der 15-er Nationalmannschaft der Frauen. Es tut mir sehr leid, dass ich Euch nicht informieren konnte, aber ich habe Stillschweigen wahren müssen. Es ist ein schlimmes Gefühl, so eine wichtige Entscheidung aus der Presse oder einem Internetforum entnehmen zu müssen, da habt ihr natürlich Recht. Aber es gibt Themen, da hat selbstverständlich unser Präsident das Erste Wort!

Diese Entscheidung ist niemandem leicht gefallen und ich trage selbstverständlich einen Teil dieser Entscheidung mit. Claus Peter Bach hat das nicht allein entschieden. Es sind uns finanzielle Mittel in sehr beachtlicher Höhe gestrichen wurden und wir sind gezwungen Maßnahmen zu ergreifen und Wege zu schaffen, wie es dennoch weiter gehen kann. Jetzt kann man natürlich die Frage stellen, warum ausgerechnet bei den Frauen angefangen wird. Aber wenn jeder zu sich selbst ehrlich ist, dann kann man sich diese Frage beantworten. Es fehlte unserer Mannschaft leider bisher an Erfolg und Durchsetzungsvermögen. Am Erfolg wird jede Mannschaft gemessen und der Schlechteste verliert. Es ist sehr hart, diese Entscheidung zu treffen, aber es ist unabdingbar.

Ich versuche immer aus allem Negativen noch etwas positives herauszunehmen. Deshalb will ich meine ganze Energie daran setzten die nächste Zeit zu nutzen, um die 7-er Nationalmannschaft aufzubauen. Wir müssen auch an alle Mannschaften appellieren, das 15-er Rugby nicht zu vernachlässigen und wir können in den nächsten Jahren daran arbeiten eine neue und erfolgreiche 15-er Mannschaft aufzubauen. Jetzt haben wir erst einmal Zeit geschaffen das Niveau unserer Trainingseinheiten anzuheben und es ist auch angedacht und in Arbeit Landesauswahl Trainingseinheiten zu starten. Im Heidelberger Raum hat dies schon begonnen.

Des Weiteren muss ich auch mitteilen, dass der Nationalmannschaftstrainer Gérard Scapini entlassen wurde. Ich möchte mich auf diesem Weg für seine bisher geleistete Arbeit bedanken. Die geplanten Lehrgänge für die 7-er NM werden selbstverständlich durchgeführt und finden statt. Es wird ein sehr fähiger Trainer die Lehrgänge durchführen.

Mit Frank Bronneberg aus Aachen haben wir auch einen sehr guten Teammanager gefunden, der sich zur Zeit aktiv um die Organisation der Lehrgänge kümmert. Allen, die sich jetzt fragen, warum die Lehrgänge BEIDE in Aachen stattfinden, kann ich nur erklären, dass wir in Aachen einen Sponsor haben, der einen Großteil dieser Kosten trägt und selbstverständlich dafür erwartet, dass er den Ort des Lehrganges bestimmen kann.

Ich hoffe mit Eurer Hilfe in den nächsten Jahren eine neue super 15-er Mannschaft aufbauen zu können. Daran sollte aber jeder einzelne mitarbeiten. Wir brauchen sehr gute Trainer und wir brauchen die Energie jeder einzelnen Spielerin um ein leistungsstarkes Niveau für unsere Mannschaft zu erhalten.

Bitte seht optimistisch in die Zukunft, wir haben auch auf verschiedenen Ebenen eine Menge erreicht und waren nicht tatenlos. Danke dafür!

Uta Hoffmann Vorsitzende der DRF

zum Thema Aufloesung der Nationalmannschaft

Sehr geehrte Herren und Dame(n),

mit Entsetzen musste ich heute auf den einschlägigen Seiten (scrum.de, rugby-journal.de) lesen, dass der DRV beschlossen hat, aufgrund finanzieller Probleme die Teilnahme der Frauen-Nationalmannschaft an der EM abzusagen und in der Folge die Nationalmannschaft sogar vollständig aufzulösen. Auch wenn diese finanziellen Probleme nicht in der Verantwortung des DRV liegen und es sicherlich notwendig ist, einzelne finanzielle Engagements zu überdenken, so ist doch die dauerhafte Auflösung einer Nationalmannschaft beispielos und meines Erachtens nach das falsche Signal. Die Bemühungen aller Verantwortlichen im Frauenrugby werden um Jahre zurückgeworfen, die Perspektiven der jungen Frauen und Mädchen stellen sich von einem auf den anderen Tag völlig neu dar.

Ich möchte Sie alle daher bitten, Ihre Entscheidung noch einmal zu überdenken und mit allen Beteiligten (also auch den Vereinen) in einen Dialog einzutreten, um gemeinsam eine Lösung zu finden.

Mit freundlichen Grüssen,

Nina Corda

der ausloeser

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